Warum 'Walkabout' Ein Meisterwerk Der Verlorenheit Und Des Wiederfindungsinstinkts Ist!

blog 2024-11-15 0Browse 0
Warum 'Walkabout' Ein Meisterwerk Der Verlorenheit Und Des Wiederfindungsinstinkts Ist!

“Walkabout,” ein australischer Film aus dem Jahr 1971, der erst 1972 in den Kinos lief, ist eine filmische Meditation über die Ursprünglichkeit der menschlichen Existenz. Regie führte Nicolas Roeg, ein Meister des visuellen Storytellings, bekannt für Filme wie “Performance” (1968) und “The Man Who Fell to Earth” (1976).

Der Film erzählt die Geschichte von zwei jungen Geschwistern aus England, Jenny (Jenny Agutter) und David (Justin Bruised). Nach dem mysteriösen Tod ihrer Eltern während einer Reise durch die australische Outback-Region finden sie sich allein in der rauen, unbarmherzigen Natur wieder.

Charakter Schauspieler
Jenny Jenny Agutter
David Justin Bruised
Aborigine Junge Luc Roeg

Die Kinder treffen auf einen einheimischen Aborigine-Jungen (gespielt von Luc Roeg, dem Sohn des Regisseurs), der ihnen hilft, zu überleben. Gemeinsam unternehmen sie eine Reise durch die unwirtliche Landschaft, während sich eine ungewöhnliche Bindung zwischen ihnen entwickelt.

“Walkabout” ist mehr als nur ein Überlebensdrama. Der Film befasst sich mit Themen wie Identität, Zivilisation vs. Wildnis, und dem instinktiven Wunsch nach Verbindung. Roeg nutzt die atemberaubende australische Landschaft als Kulisse für eine Geschichte über die Entfremdung des modernen Menschen von seiner eigenen Natur.

Die visuelle Gestaltung des Films ist einzigartig. Roeg setzt auf lange Einstellungen, ungekünstelte Kameraführung und einen pointierten Einsatz von Close-ups. Diese Technik betont die emotionale Verunsicherung der Kinder und ihre wachsende Faszination für die fremde Kultur des Aborigine-Jungs.

Interessanterweise wurde “Walkabout” bei seiner Veröffentlichung kontrovers diskutiert, insbesondere wegen einer expliziten Szene, in der Jenny sich im Angesicht ihrer primitiven Lebensumstände nackt entkleidet. Diese Szene dient jedoch nicht der Sensationslust, sondern soll die Verwundbarkeit und Unschuld von Jenny unterstreichen und den Kontrast zwischen

den Konventionen der Zivilisation und dem natürlichen Zustand des menschlichen Körpers illustrieren.

Der Soundtrack des Films, komponiert von Brian Eno, trägt maßgeblich zur atmosphärischen Dichte bei. Enos minimalistisch-synthetische Musik erzeugt ein Gefühl von Isolation und Sehnsucht, die perfekt zum Thema des Films passt.

“Walkabout” ist kein leichter Film. Er fordert den Zuschauer heraus, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen und seine eigene Sicht auf die Welt zu hinterfragen. Aber genau das macht ihn so faszinierend: Der Film bleibt lange nach dem Abspann in Erinnerung und regt zu Diskussionen an.

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