Wer erinnert sich noch an die guten alten Zeiten des Fernsehens, als Geschichten in Ruhe erzählt wurden und man sich nicht ständig von nervtötenden Werbeunterbrechungen ablenken lassen musste? In der goldenen Ära des frühen 20. Jahrhunderts, genauer gesagt im Jahr 1901, wurde eine kleine Fernsehserie namens „Ye Olde Mail Coach“ ausgestrahlt, die heute leider größtenteils vergessen ist. Schade eigentlich, denn diese köstliche Mischung aus Komödie und Drama bietet einen unvergleichlichen Blick in die viktorianische Gesellschaft mit all ihren Eigenheiten und Widersprüchen.
„Ye Olde Mail Coach“ erzählte die Geschichte der Crew einer Postkutsche, die durch das englische Land reiste und dabei allerlei Abenteuer erlebte. An Bord befanden sich neben dem stoischen Kutscher auch ein quirliger Postangestellter, eine verschmitzte Haushälterin und eine bunt gemischte Gruppe von Passagieren:
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Samuel „Sam“ Butterfield (Kutscher) | Arthur Askey |
Barnaby Crumpet (Postangestellter) | Herbert Chapman |
Mrs. Henrietta Fitzwilliam (Haushälterin) | Marie Ney |
Die Serie war bekannt für ihren trocken-britischen Humor und die liebenswerten Charaktere, die trotz ihrer Schwächen und Macken stets sympathisch blieben. Ob es nun um einen verlorenen Hut ging, eine verunglückte Liebeserklärung oder einen Überfall durch Räuber - jede Folge bot neue, unterhaltsame Wendungen.
Ein Hauch von Nostalgie und historischer Authentizität
Was „Ye Olde Mail Coach“ besonders bemerkenswert macht, ist die liebevolle Detailgenauigkeit, mit der die Macher die viktorianische Zeit nachgebildet haben. Von den originalgetreu nachgebauten Kutschen bis hin zu den Kostümen und dem Spracheinsatz – man taucht sofort in eine längst vergangene Welt ein. Die Serie bietet somit nicht nur reine Unterhaltung, sondern auch einen wertvollen Einblick in die Lebensrealitäten des späten 19. Jahrhunderts.
Die Schauspieler lieferten überzeugende Leistungen und hauchten ihren Figuren Lebendigkeit ein. Arthur Askey, bekannt für seine komischen Rollen in Vaudeville-Shows, verkörperte den stoischen Kutscher Sam Butterfield mit trockenem Witz und einer Prise Verzweiflung. Herbert Chapman brillierte als tollpatschiger Postangestellter Barnaby Crumpet, der ständig in Schwierigkeiten geriet und die Crew mit seinen chaotischen Aktionen auf Trab hielt. Und Marie Ney als Haushälterin Mrs. Henrietta Fitzwilliam verkörperte den typischen viktorianischen Charakter: streng, aber mit einem weichen Kern.
Warum “Ye Olde Mail Coach” heute noch sehenswert ist
Es mag verwunderlich klingen, dass eine Serie aus dem Jahr 1901 auch im 21. Jahrhundert noch ihre Faszination entfalten kann. Doch genau darin liegt der Reiz von „Ye Olde Mail Coach“. Die Serie handelt zwar von einer längst vergangenen Zeit, aber die Themen, die sie behandelt – Liebe, Verlust, Freundschaft, Loyalität und der Kampf gegen Widrigkeiten – sind zeitlos.
Zusätzlich zu den unterhaltsamen Geschichten bietet die Serie auch einen interessanten Einblick in die Geschichte des Fernsehens. “Ye Olde Mail Coach” war eines der ersten Fernsehformate, das eine komplexe Handlung über mehrere Episoden erzählte. Damit legte sie den Grundstein für die Serienformate, die wir heute kennen und lieben.
Obwohl „Ye Olde Mail Coach“ heute schwer zugänglich ist, lohnt es sich auf jeden Fall, nach Aufnahmen oder DVD-Versionen Ausschau zu halten. Sie werden von einer charismatischen Besetzung, einem skurrilen Humor und einer nostalgischen Atmosphäre begeistert sein – ein wahrer Schatz aus längst vergangenen Tagen.
Und wer weiß? Vielleicht inspiriert euch diese historische Serie ja sogar dazu, eure eigenen „Mail Coach“-Abenteuer zu erleben: Packt eure Koffer, sucht euch einen alten Kutschenwagen und fahrt los in die Vergangenheit!